Vielfältiges Saatgut, nachhaltige Landwirtschaft und globale Ernährung

Initiative für gentechnikfreie Landwirtschaft und den Schutz des Saatgutes

Die Organisation „Save Our Seeds“ (SOS) engagiert sich seit 2002 in verschiedenen Projekten für nachhaltige Ernährung, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Die Projektinhalte umfassen dabei den Schutz des Saatgutes, die gentechnikfreie Landwirtschaft sowie agrarpolitische Debatten. Eine Hauptaufgabe von SOS liegt in der Förderung und Entwicklung nationaler und internationaler Kooperationen und der Vernetzung von Verbänden, Instituten und Organisationen. Neben diesen langfristigen und strategischen Allianzen sind verschiedene nationale sowie internationale Kampagnen und Aktionen für nachhaltige Landwirtschaft zentrale Aufgaben von SOS.

SOS versteht sich als Kompetenz-Zentrum der gentechnik-kritischen Bewegungen in Europa sowie als Ansprechpartner für Politiker, Unternehmen, Regionalregierungen und Medien. Ziel der Organisation ist der Erhalt gentechnikfreier Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sowie die Reinhaltung des konventionellen und biologischen Saatgutes. Hierzu setzt sich SOS für die Förderung, den Erhalt und die Weiterentwicklung der Sortenvielfalt ein und unterstützt die Entwicklung von ökologisch angepasstem Saatgut. Um das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit, aber auch der Politik und Wirtschaft für die überlebenswichtigen, globalen Zukunftsaufgaben der Landwirtschaft zu schärfen, die sich an ökologischer Notwendigkeit, Gerechtigkeit und Gemeinschaft orientieren müssen, organisiert und veranstaltet SOS jährlich zahlreiche Vorträge, Symposien und Demonstrationen und erstellt Informationsbroschüren. Das langfristige Ziel, der Paradigmenwechsel vom herkömmlichen Produktivismus hin zur ökologischen und sozialen Suffizienz, steht dabei unter dem Leitgedanken „genug statt mehr“.

Die zahlreichen jährlichen Aktivitäten von SOS befassen sich mit den Themen Agro-Gentechnik, Saatgut, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssouveränität. SOS organisiert die jährliche Konferenz der gentechnikfreien Regionen Europas, die Herausgabe des Informationsdiensts Gentechnik sowie die Aktion Bantam-Mais und ist in der Lobbyarbeit und bei der Vernetzung besonders auf EU-Ebene aktiv. Seit 2009 arbeitet SOS zudem daran, den Weltagrarbericht der UNO und der Weltbank bekannt zu machen. Diese Arbeit mündete 2011 in die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union und deren europaweitem Pendant, der „Agricultural and Rural Convention 2020“ (Arc2020). Im Rahmen des Projekts 2000m² testet SOS auf dem sogenannten Weltacker außerdem, wie die Ackerfläche, die jedem Menschen zusteht, bepflanzt werden könnte. Teilt man die Ackerfläche der Welt durch die Zahl ihrer Bewohner, ergeben sich für jeden von uns 2000 Quadratmeter, auf denen alles wachsen muss, was uns ernährt, kleidet oder bewegt. Auf dem „Weltacker“ wird daher z.B. Getreide, Mais, Reis, Gemüse, Tierfutter, Baumwolle, Tabak, Gewürze und sogar Gummi angepflanzt.

PROJEKTDETAILS

Die Organisation „Save our Seeds“ (SOS)

„Save Our Seeds“ (SOS) wurde 2002 als Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft in der GLS Treuhand e.V. ins Leben gerufen. Die Initiative ist zugleich eine europäische Kampagne zur Reinhaltung des Saatgutes von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und zur Verteidigung gentechnikfreier Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Die Arbeit der Organisation begann mit einer bis heute fortbestehenden europaweiten Initiative zur Verteidigung von herkömmlichem Saatgut, das frei von gentechnischen Verunreinigungen ist. Ihre Forderung nach „Nulltoleranz“ für Gentechnik im Saatgut galt damals als utopisch. Heute ist sie die Position aller im Bundestag vertretenen Parteien und der großen Mehrheit der Regierungen der EU. Aus dieser Initiative entwickelte SOS viele weitere Aktivitäten und Projekte, bei denen es um Agro-Gentechnik, frei vermehrbares und allgemein zugängliches Saatgut, um nachhaltige, ökologische und bäuerliche Landwirtschaft und Ernährungssouveränität, um neue Beziehungen zwischen Stadt und Land sowie um einen grundlegenden Paradigmenwechsel geht. Die meisten dieser Aktivitäten haben eine internationale, oft europäische Perspektive. Wurzeln und Werte der Arbeit von SOS liegen in der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft.

Seit wann fördert die MAHLE-STIFTUNG das Projekt und wofür werden die Gelder konkret eingesetzt?

Die MAHLE-STIFTUNG fördert „Save Our Seeds“ seit vielen Jahren. Dabei werden keine speziellen Aktivitäten der Organisation unterstützt, sondern deren Durchführung durch ein Grundbudget ermöglicht.