Ein Online-Fachportal für anthroposophische Medizin
Anthromedics ist ein Online-Fachportal für anthroposophische Medizin in Deutsch und Englisch, das Beiträge zur anthroposophischen Medizin für Ärzte, Pflegende und Therapeuten in Praxis, Klinik oder Ausbildung zur Verfügung stellt. Das Projekt der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.V. (GAÄD) startete im Jahr 2011 und ist auf mehrere Jahre angelegt. Als Online-Fachportal will Anthromedics den Nutzern Zugang zu Fachtexten der anthroposophischen Medizin ermöglichen.
Mit Anthromedics können die Ergebnisse aus Wissenschaft, Forschung sowie aktueller ärztlicher, therapeutischer und pflegerischer Praxis online zugänglich gemacht werden. Das Portal ermöglicht den Nutzern eine professionelle, schnelle und gezielte Recherche. Die Online-Präsenz fachlicher Inhalte aus dem Bereich der anthroposophischen Medizin trägt maßgeblich dazu bei, die öffentliche Wahrnehmung dieser komplementärmedizinischen Richtung zu stärken und Informationen damit nicht nur für Ärzte, Therapeuten und Pfleger, sondern auch für Patienten bereitzustellen. Durch seine internationale Ausrichtung ermöglicht das Portal eine weltweite Vernetzung der anthroposophischen Ärzte und Ärztegesellschaften.
Anthromedics gliedert sich in die Bereiche „Digitales Archiv“ und „Digitales Lehrbuch“. Das „Digitale Archiv“ bietet Zugang zu Schriften, die bisher nur als Print-Ausgabe erhältlich waren. Mit dem Launch des Portals wird zunächst die Zeitschrift „Der Merkurstab“ online angeboten. Damit steht den Abonnenten der komplette Bestand der Zeitschrift ab 1946 einschließlich der jeweils aktuellen Ausgabe digital mit Volltextrecherche zur Verfügung. Das digitale Archiv soll künftig durch weitere Monografien, Zeitschriften und Textsammlungen erweitert werden. Das „Digitale Lehrbuch“ bietet einen systematischen Zugang zu anthroposophisch-medizinischen Texten zu medizinischen Fachgebieten, Grundlagen und Therapien. Einleitungstexte in einschlägige Krankheitsbilder geben Einsicht in Krankheitsverständnis, Arzneitherapie und klinische Intervention, nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten sowie Evaluation.
PROJEKTDETAILS
Die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte e.V. (GAÄD)
Die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte e.V. (GAÄD) wurde 1953 gegründet und ist die einzige ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Anthroposophische Medizin in Deutschland. Der Fokus ihrer Arbeit liegt zum einen im Bereich Wissenschaft und Forschung, speziell in der medizinischen Grundlagenforschung und der Entwicklung neuer diagnostischer, therapeutischer und pharmazeutischer Methoden auf dem Gebiet der Anthroposophischen Medizin. Der zweite Schwerpunkt liegt in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten, Pharmazeuten und Angehörigen der Heilberufe sowie der Förderung von Studierenden.
Die GAÄD gibt außerdem die Zeitschrift „Der Merkurstab“ heraus, die einzige deutschsprachige Fachzeitschrift zur Anthroposophischen Medizin. Jährlich erscheinen sechs Hefte mit grundlegenden Darstellungen zur Anthroposophischen Medizin sowie wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit anthroposophischer Arzneimittel und Therapiekonzepte. Neben Fallbeschreibungen aus der ärztlichen, kunst-, bewegungs- und sprachtherapeutischen sowie pflegerischen Praxis enthält „Der Merkurstab“ außerdem aktuelle Berichte aus Wissenschaft und Forschung sowie Tagungsberichte und Rezensionen. Auch das „Vademecum Anthroposophische Arzneimittel“, das einzige umfassende und systematisch redaktionell aufbereitete Nachschlagewerk zu anthroposophischen Arzneimitteln (in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch) wird von der GAÄD herausgegeben.
Welche Phasen hat das Projekt bereits erreicht?
Das Projekt startete mit ersten konzeptionellen Überlegungen und einer breit angelegten, an zahlreiche Ärzte gerichteten internationalen Umfrage im November 2011, um den Bedarf nach Online-Informationen zur Anthroposophischen Medizin zu ermitteln. Es wurde ein Initiativkreis gegründet, der derzeit aus elf Mitgliedern besteht und sich zweimal jährlich trifft. Eine kleinere „Kerngruppe“ berät mindestens einmal monatlich aktuelle Fragen. Ab März 2012 wurde der Projektentwurf in mehreren Treffen des Initiativkreises durchgearbeitet. Im September 2012 wurde das überarbeitete Konzept auf der Jahrestagung der Medizinischen Sektion vorgestellt und auch mit Ärzten aus dem englischen Sprachraum diskutiert.
Zu Beginn des Jahres 2013 begann eine interne Projektgruppe Technik/Konzeption mit der technischen Umsetzung. Seither ist ein technisches Feinkonzept ausgearbeitet worden, das Portal wurde programmiert und aufgesetzt, ein modernes Webdesign entworfen und implementiert.
Seit 2011 werden in einem Teilprojekt Übersetzungen redaktionell ausgewählter „Merkurstab“-Artikel kontinuierlich ins Englische und später auch ins Spanische übersetzt.
Wofür werden die Gelder der MAHLE-STIFTUNG konkret eingesetzt?
Die Gelder der MAHLE-STIFTUNG wurden bisher für die Digitalisierung der Zeitschrift „Der Merkurstab“, die Programmierung der Website für den Launch, den Entwurf und die Umsetzung des Webdesigns, die Übersetzung von Artikeln ins Englische sowie für die Finanzierung redaktioneller Tätigkeiten und der Projektleitung eingesetzt. Dadurch wurde es möglich, dass Anthromedics trotz vergleichsweise geringer personeller Kapazitäten innerhalb von zwei Jahren realisiert werden konnte.
Seit wann fördert die MAHLE-STIFTUNG das Projekt und was ist noch geplant?
Die MAHLE-STIFTUNG fördert das Projekt seit 2011. Der nächste Projektschritt ist die Programmierung einer Rechte- und Nutzerverwaltung und die Implementierung einer Schnittstelle zur Abo-Verwaltung des „Merkurstabs“ im kaufmännischen System der GAÄD. Nach dem daran anschließenden Launch des Portals stehen folgende Projektschritte an:
- technische Aufbereitung der bereits vorliegenden englischen Übersetzungen für das Einstellen in das Portal,
- Implementierung ausgewählter Texte der amerikanischen Website AnthroMedLibrary,
- Integration des deutsch- und englischsprachigen „Vademecums Anthroposophische Arzneimittel“ und Verlinkung mit den Inhalten des „Digitalen Lehrbuchs“,
- Integration der Texte zur Anthroposophischen Arzneitherapie (DAV),
- kontinuierliche Befüllung des „Digitalen Lehrbuchs“ mit Einleitungstexten.