Schulbildung für die Kinder in der indischen Thar-Wüste
In der Thar-Wüste rund um Jaisalmer im Nordwesten von Indien lebt das Volk der Bhil in ärmlichen Verhältnissen. Der Großteil der Kinder hat keinen Zugang zu Bildung. Die 2007 gegründete französische Association Malenbaï möchte mit ihrer Arbeit Bildung zur Verfügung stellen und die medizinische Versorgung verbessern.
2006 lernte die Französin Capucine Larmand in Darbari einen Mann namens Pabu vom Stamm der Bhil kennen, der sich für die Rechte der Unberührbaren, der untersten Kaste Indiens, einsetzt. Gemeinsam gründeten sie 2007 die Association Malenbaï, die sich um die Verbesserung der Ernährungssituation kümmert sowie eine medizinische Versorgung und Bildungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen möchte. Seit 2013 unterstützt auch Jaques Monteaux, ehemaliger Lehrer von Capucine Larmand, das Projekt. Seit September 2014 unterrichtet Capucine Larmand die Schüler des Dorfes Darbari täglich.
Das Dorf Darbari liegt im indischen Bundesstaat Rajasthan. Hier baut die Association Malenbaï eine Waldorfschule für die Kinder des Dorfes. Gemeinsam mit Schülern der Waldorfschule Sorgues bei Avignon erfolgte am 1. Januar 2015 die Grundsteinlegung. Aufgrund der guten Anbindung an die Hauptstraße des Dorfes soll die Schule bald auch Kinder aus dem nahe gelegenen Jaisalmer anziehen. So können Kinder aus verschiedenen Kasten miteinander lernen.
Die Spende der MAHLE-STIFTUNG kam dem gesamten Schulprojekt zugute. Die Fertigstellung des Schulgebäudes ist für den Sommer 2015 geplant. Dann sollen neben dem täglichen Unterricht für Schüler auch Kurse und Abendveranstaltungen für Frauen stattfinden. Zudem soll ein indischer Lehrer angestellt werden, der von Jaques Monteaux zum Waldorf-Pädagogen ausgebildet werden kann. Auf dem Schulgelände soll in Zukunft auch ein Brunnen errichtet werden. Damit können die Böden bewässert und ein Gemüsegarten für die Ernährung der Kinder angelegt werden.